Mobile Inline-Speedskating Bahn stellt Sportler vor große Herausforderungen.
Endlich hat für die Sportler das lange Warten ein Ende. Bereits am vergangenen Donnerstag gab es die große Eröffnungsfeier in der Olympiahalle von Barcelona. Angeführt vom amtierenden Weltmeister Felix Rijhnen war der Deutsche Tross ins Stadion einmarschiert. Am gestrigen Sonntag startete dann endlich die WM im Inline-Speedskating. Doch leider gibt es größere Probleme mit der neuen, mobilen Bahn. Bereits nach wenigen Tagen löste sich der Vesmaco-Spezialbelag incl. den Befestigungsschrauben von einigen Fahrbahnplatten. Anscheinend wurde die dynamischen Lasten der Inline-Speedskater nicht ausreichend berücksichtigt. Die entstehenden Vibrationen schaden der Konstruktion und sind auch während des Rennens für die Muskeln der Sportler eine nicht zu unterschätzende, zusätzliche Anstrengung.
Zusätzlich kommt hinzu, dass nach 20 Uhr die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und sich ein dünner Wasserfilm auf der Bahn bildet. Dieser macht Wettkämpfe auf derart hohem Nivea unmöglich. So wurde von der Rennleitung entschieden, dass die Rennen bereits um 19:30 Uhr beendet sein müssen. Somit müssen die Sportler bei hohen Temperaturen um die 28 Grad und zusätzlich noch bei schwüler Luft um die Medaillen kämpfen. Die Großbettlinger Skaterin Larissa Gaiser umschrieb die Gemütslager im Deutschen Lager wie folgt: „Keiner weiß mehr so richtig wo er steht. Im Feld zu skaten sollte aber einfacher werden, als bei den Trainingseinheiten im kleinen Kreis.“ Das Training wurde in den letzten Tagen vor den Rennen sowieso kontinuierlich heruntergefahren.
Bereits am frühen Sonntagmorgen standen u. a. die Qualifikationen fürs abendliche Ausscheidungsrennen an. Dort konnte Gaiser als Fünftplatzierte souverän ins Finale einziehen. Davor hatte sich schon Mareike Thum qualifiziert.
Bevor die beiden allerdings um die Medaillen fahren konnten, waren die Sprinter dran. Und dort hatte Weltmeister Simon Albrecht in der 200m Verfolgung die große Chance auf eine Medaille. Mit Platz 4 fürs Finale qualifiziert, musste er gegen Luis Martinez antreten. In einer überragenden Zeit von 17,476 sec konnte er den Chilenen auf die Plätze verweisen. Geschlagen geben musste er sich letztlich dem Kolumbianer Edwin Estrada, der seine Verfolgungsrennen in 17,304 sec souverän gewann. Der Deutsche Anhang feierte Albrecht dennoch überschwänglich für seine Silbermedaille.
Im Anschluss ging es gleich weiter mit den 10.000m Finals. Bei den Junioren wurden diese als Punkte/Ausscheidung Rennen ausgetragen. Bei den Damen gewann ebenfalls eine Kolumbianerin und bei den Herren nach einem sturzreichen Rennen sensationell der Belgier Jason Suttler. Die kolumbianische Herrlichkeit war gebrochen.
Danach hatte das lange Warten ein Ende und die Großbettlingerin Larissa Gaiser stand gemeinsam mit Ihrer Teamkollegin und amtierende Weltmeisterin Mareike Thum (Darmstadt) am Start. Das 10.000m Ausscheidungsrennen Rennen war von Anfang an hart umkämpft und die beiden Deutschen Damen konnten sich immer wieder gut in Szene setzen und blieben den hitzigen Ausscheidungen am Ende des Feldes fern. Wie aus heiterem Himmel fing es nach 16 gefahrenen Runden an zu regnen. Bereits wenige Tropfen verwandelten die mobile Bahn in eine Rutschpartie. Das Rennen wurde sofort abgebrochen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wurden die Rennen auf den heutigen Montag vertagt. Für Gaiser stellte der Rennabbruch in der 34. Runde kein Problem dar: „So ein Rennabbruch macht mir gar nichts aus. Ich kann mich dann wieder entspannen.“
Für Gaiser könnte es der heutige Tag richtig hart werden. Neben dem abgebrochenen Finale könnte auch noch das 10.000m Punkte/Ausscheidungsrennen auf dem Programm stehen. Auch hier gibt es wieder Vorläufe.