Die diesjährige Europameisterschaft fand auf der technisch sehr anspruchsvollen Bahn in Valence d’Agen in Frankreich statt. Gerade für die deutschen Teilnehmer keine einfache Aufgabe, da sie fast nie auf parabolisierten Bahnen trainieren und Rennen fahren.
Erfreulicherweise waren vom TSuGV Großbettlingen gleich 2 Skater nominiert. Neben Larissa Gaiser wurde auch erstmalig Manuel Eppinger von den Bundestrainern mitgenommen. Eppinger war als Sprinter dabei und durfte sich auf den kurzen Distanzen zeigen.
Bereits am ersten Tag stand die 200m Sprintausscheidung auf dem Programm, die eigentlich seine Paradedisziplin ist. Doch leider lief der Vorlauf nicht besonders gut und er konnte sich denkbar knapp nicht fürs Finale qualifizieren. War es die Aufregung vor dem ersten großen Auftritt bei einer Europameisterschaft oder wollte er im ersten Rennen einfach zu viel? Eppinger meinte nach dem Rennen: „Es hat einfach nichts gepasst. Weder der Start noch die Kurve.“
Viel Zeit, um das Rennen zu verdauen, blieb ihm nicht. Er durfte am zweiten Tag gleich wieder ran. Dort zeigte er in der Qualifikation seinen bisher besten 500m-Lauf in diesem Jahr, schied aber aufgrund der Zeitschnellsten-Regel ganz knapp aus. Dennoch gab ihm das Rennen Auftrieb für die Straßenrennen am Ende der Woche.
Für Larissa Gaiser lief es deutlich besser, jedoch verpasste Sie am ersten Tag mit Platz 4 im 10.000m Ausscheidungsrennen denkbar knapp Edelmetall. Das französische Tripple Marine Lefeuvre, Alison Bernardi und Marie Dupuy war an diesem Tag einfach zu stark. Nach dem Rennen meinte sie: „Ich hatte mir eigentlich nicht viel für das Rennen ausgerechnet und war überrascht, am Ende als Vierte ins Ziel zu kommen.“
Am zweiten Wettkampftag fuhr sie das 10.000m Punkte Rennen für Ihre Teamkollegin Josie Hofmann aus Gera. Diese konnte auch dank der Unterstützung von Gaiser und Ihrer Vereinskollegin Angelina Otto die Silbermedaille gewinnen. Gaiser konnte dennoch wieder Platz 4 erringen.
Am dritten Tag durfte sie erst über die 1.000m Distanz antreten. Dort scheiterte sie noch knapp im Halbfinale gegen die Französin Manon Fraboulet und der Spanierin Luisa Gonzales. In der finalen Staffel gab es dann endlich die ersehnte Medaille für Gaiser. In einem extrem engen Fotofinish kamen Larissa Gaiser, Laethisia Schimmek und Josie Hofmann hinter den Franzosen und Italienern auf Platz 3.
Nach dem obligatorischen Ruhetag ging es weiter auf dem Straßenkurs. Dort standen für Eppinger die 100m Sprintausscheidungen auf dem Programm. Dank eines schnellen Laufes in der Qualifikation konnte er sich fürs Halbfinale qualifizieren. Doch dort war leider Schluss. Gegen den späteren Sieger aus Italien, Cristian Scassellati, hatte er trotz nochmaliger Steigerung keine Chance. Dennoch belegte er am Ende Platz 8 und konnte sich über seine erste TOP10 Platzierung freuen.
In seinem letzten Rennen durfte Eppinger im One-Lap-Rennen antreten (ca. 440m). Dort konnte er sich wieder dank einer guten Zeit fürs Viertelfinale qualifizieren. In der letzten Kurve des Rennens lag er vorn, machte dann aber einen entscheidenden Fahrfehler und musste die sich den anderen Skatern geschlagen geben.
Für Gaiser standen am vierten Renntag wieder die Langstrecken auf dem Programm. Im 15.000m Ausscheidungsrennen gab es ein ähnliches Bild wie auf der Bahn. Auch dort waren die 3 Französinnen nicht zu schlagen und am Ende kam für Gaiser Platz 5 hinter der Italienerin Luisa Woolaway heraus.
Im abschließenden Punkterennen gab sie nochmals alles, aber es reichte aufgrund eines mickrigen Punktes wieder nicht für eine Medaille. Mit 8 Punkten kam sie knapp hinter der Italienerin Edda Paluzzi ins Ziel. Gaiser war nicht ganz zufrieden damit. „Leider haben wir uns für eine falsche Taktik entschieden und so fehlte am Ende ein Punkt zur Bronze Medaille.“
Im abschließenden Marathon wurde Larissa Gaiser 15. Auch hier hatte sie Pech, denn ihr 30km Ausreißversuch mit einer kleinen Gruppe wurde kurz vor dem Ziel durchs Hauptfeld gestellt.
Für Eppinger geht die Saison Mitte August mit dem Abschluss-Europacup in Oostende (Belgien) zu Ende. Er hat viele tolle Eindrücke und vor allem Rennerfahrung aus Frankreich mitbringen können. Es wird sicherlich nicht das letzte Großereignis in seiner Karriere gewesen sein. Für Gaiser steht im September mit der WM in Italien noch der absolute Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Es bleibt Ihr zu wünschen, dass in den Rennen auch wieder mal ein Quäntchen Glück dabei ist.
Bilder: Thomas Wendt