Bereits am kommenden Sonntag steht Larissa Gaiser vom TSuGV Großbettlingen erstmals bei einer Weltmeisterschaft am Start. Die Wettkämpfe finden dieses Jahr in China in der Arbeiterstadt Nanjin statt. Als jüngerer Jahrgang bei den Junioren A hat sie etwas geschafft, von dem viele Skaterinnen und Skater träumen. Und sie fliegt nicht nur mit der Devise „Dabei sein ist alles“ nach China. Nein, Sie steht als amtierende Europameisterin in der Ausscheidung auf der Bahn und der Straße an der Startlinie. Allein diese Erfolge sind schon sehr beeindruckend. Doch Nationaltrainer Kalon Dobbin traut ihr auch in China einiges zu. Dementsprechend hart war die Vorbereitung in Geisingen und beim letzten Testwettkampf in Belgien.Bild: Georg Opperskalski
Kurz vor dem Abflug nach China ließ sich Larissa nochmals an ihrer bisherigen Trainingsstätte in Großbettlingen blicken und absolvierte die letzte „Longskate“-Einheit auf der ihr so vertrauten Bahn. Leider ist diese in der Zwischenzeit viel zu klein für sie geworden. Trotzdem zieht sie auf dem 113m langen Oval mit hohem Tempo eine Runde nach der anderen. Der Nachwuchs, der zeitgleich trainiert schaut etwas ehrfürchtig zu ihr hin. Die kleinsten sind total begeistert von ihrem Bewegungsablauf. Alle sind sich einig, in ein paar Jahren auch so toll Skaten zu können. Bloß ob das jemals klappen wird?
Larissa kann sie beruhigen. Auch sie hat mal beim TSV Bernhausen klein angefangen und es sah auch bei ihr am Anfang nicht viel anders aus.Auch sie hat mal klein angefangen … Larissa ganz links bei der DM in Geisingen im Jahr 2010
Nachdem Larissa mit der letzten Einheit vor der WM fertig ist, heißt es Abschied nehmen. Denn nach China können die jungen Vereinskolleginnen und Kollegen nicht mitkommen. Doch sie wollen sich die Rennen beim Public Viewing im Skatehaus in Großbettlingen anschauen. So wie sie es bereits bei der EM in den Niederlanden getan haben. Alle nehmen sie nochmals in den Arm und wünschen Ihr viel Glück für das Abenteuer in China.
In der Zwischenzeit ist sie bereits im Land der aufgehenden Sonne angekommen. Die ersten Trainings auf der Bahn sind mit dem Nationalkader absolviert worden. Sie ist ein wenig skeptisch. „Die Bahn ist anstrengend und schwer zu laufen und wir haben fast zu wenig Zeit, sie wirklich kennenzulernen. Aber das wird schon werden …“ Allein diese Aussage zeigt, dass Larissa einen starken Willen hat und sich mit allen Umständen arrangieren kann.
Ein Problem ist jedoch das Essen. „Bisher geht es jeden Tag in ein italienisches Restaurant in Nanjin, aber dass Essen hier ist sehr fettig.“ Die Mädels haben sich aber bereits arrangiert und kochen nun selbst auf den Zimmern. Auf die gute schwäbische Küche müssen sie jedoch vorerst verzichten.
Am kommenden Sonntag wird es dann ernst für Larissa Gaiser. Das 10.000m Punkte/ Ausscheidungsrennen steht auf dem Programm. Neben Gaiser werden die Favoritinnen aus Kolumbien, Korea, Taiwan, China … stehen. Doch davor hat sie keine Angst. „Ich bin es gewohnt, mich alleine durchzuwurschteln“. Und wer Larissa Gaiser kennt, der weiß, dass sie immer für eine Überraschung gut ist.
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