Großer Jubel im Großbettlinger Lager. Nachwuchstalent Manuel Eppinger konnte bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft gleich drei Medaillen mit nach Hause nehmen. Auch Larissa Gaiser konnte mit zwei Silber und eine Bronze Medaille überzeugen.
Das fachkundige Publikum in Groß-Gerau schaute sich spätestens nach der zweiten Siegerehrung bei den Schüler A Herren fragend an – wer ist den Manuel Eppinger? Denn Eppinger war bisher noch bei keinem großen Rennen in Erscheinung getreten. Umso erstaunlicher war seine Leistung in Groß-Gerau. Nachdem er bereits bei der Süddeutschen Meisterschaft die Gold-Medaille im Geschicklichkeitsparkur gewonnen hatte, konnte er diesen Erfolg bei der DM fast wiederholen. Den deutlich anspruchsvolleren Parkur meisterte der elfjährige Eppinger fehlerfrei und er konnte am Ende die erste Bronze-Medaille in seiner Karriere feiern. Im Sprint (200m Verfolgung) dann ein ähnliches Bild. Fast schon routiniert spulte er den Vorlauf runter und hatte noch die Nerven, im Finale den Start umzustellen. Am Ende gab es dann wieder Edelmetall für Eppinger.
Am letzten Renntag wuchs er dann nochmals über sich hinaus. Im der 300m Sprintausscheidung musste er hart um den Einzug ins Finale kämpfen. Dort gab es dann ein Fotofinish um Platz 3. Am Ende lag Eppinger gerade mal vier Hundertstel vor Elias Peschek (Turbine Halle). Dank der konstanten Leistung reichte es in der Gesamtwertung sogar auf Platz 2 hinter Maurice Marosi (Speedteam Bodensee).
Wieder einmal zeichnet sich die gute Nachwuchsarbeit von den Trainern Martin May und Thomas Kotz aus. Beide waren denn auch richtig stolz auf Ihren Schützling. Selbst die amtierende Weltmeisterin im Inline-Speedskating, Mareike Thum (ESG Darmstadt) lies es sich nicht nehmen, Eppinger zum Erfolg zu gratulieren. Aber nicht ohne den Zusatz, dass er weiterhin hart trainieren müsse. Nach diesen Erfolgen muss man sich da bei Eppinger aber keine Sorgen machen.
Die Großbettlingerin Larissa Gaiser steht kurz vor der nächsten Weltmeisterschaft in Barcelona. Sie konnte auf der Langstrecke mit zwei Silber Medaillen eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie hinter Mareike Thum die Nummer 2 in Deutschland ist. Sie ließ Angelina Otto (Gera), die immerhin bei der Jugend-Olympiade für Deutschland am Start war, in der Ausscheidung und im Punkterennen keine Chance. Selbst in der 200m Sprint-Verfolgung konnte sie mit Bronze eine unerwartete Medaille holen. Fazit: Gaiser ist bereits in guter Form für die WM und wird in den nächsten 4 Wochen sicherlich im Training noch eine Schippe drauflegen.
Nadine Clauß hatte in der Junioren-Klasse starke Konkurrenz. Doch im Punkterennen nahm sie allen Mut zusammen und startete mit der späteren Siegerin, Franziska Petry (Dessau) einen erfolgreichen Ausreißversuch, der Ihr sage und schreibe 9 Punkte einbrachte. 12 Runden fuhr sie mit Petry zusammen bis zu einer halben Runde vor dem Feld, doch leider wurde sie Mitte des Rennens vom Feld geschluckt und konnte diesem nicht mehr folgen. Auf sich allein gestellt kämpfte Sie verbissen gegen die Ausscheidung, die dann aber leider gegen Ende des Rennens kam. Besonders bitter: Sie verlor dadurch alle Punkte und wird in der Wertung nur auf Platz 10 geführt. Leider wurde Ihr Mut diesmal nicht belohnt.
Maya Schwan kämpft trotz Verletzungen tapfer und konnte am Anfang der Rennen immer wieder zeigen, dass Sie den Speed der Spitzengruppe mitgehen kann. Doch ab Mitte der Rennen machte sich das lädierte Knie und der Oberschenkel immer wieder bemerkbar und sie konnte nicht alle Rennen zu Ende fahren. Im 1.000m Rennen konnte Sie dann nochmals auftrumpfen und schaffte es über die Zeitschnellsten-Regel ins Halbfinale. Dort zeigte sie wieder einen starken Lauf und verpasste das Finale knapp.
Lange Gesichter gab es bei Laura Zondler und Saskia Kotz. Beide kämpften verbissen, aber aktuell können beide die Tempoverschärfungen des Feldes nicht mitgehen. Doch beide werden nicht aufgeben und weiter hart trainieren.
Für die Großbettlinger Sportler geht es am Wochenende bereits beim Europacup in Wörgl (Österreich) wieder um Medaillen. Während der Woche heißt es regenerieren und wieder Kräfte sammeln, um gegen die internationale Konkurrenz zu bestehen.
Bilder: Ralf Clauß