Tag 2 – Dramaturgie in den 1.000m Finalen

Der zweite Tag der WM ist meistens einer der spannendsten überhaupt. Neben den 500 und 1.000m Rennen gibt es auch die Punkte- Ausscheidungsrennen bei den Senioren.

Besonders die 1.000m Rennen bei den Senioren hatten es in sich. Schon in den Vorläufen ging es richtig zur Sache und es gab leider auch wieder schwere Stürze bei den Senioren Damen. In einen war auch die Deutsche Larissa Gaiser verwickelt. Sie zog sich dabei eine Handverletzung und Schürfwunden zu, konnte aber die spätere Langstrecke mitfahren. Doch dadurch verpasste Sie eine deutlich bessere Platzierung. Bei den Herren schaffte Camillo Acosta als einziger Deutscher den Sprung ins Finale. Doch dort standen Bart Swings (BEL), Duccio Marsili (ITA), Andres Torres Jimenez (COL) und Hugo Ramirez (CHI) im Mittelpunkt. Und sie sorgten für den überragenden Schlusspunkt des zweiten Tages. Bart Swings stellte seine Extraklasse unter Beweis und konnte in der letzten Runde durch ein verrücktes Manöver am führenden Kolumbianer Jimenez innen vorbeigehen und sich den Sieg holen. Einen solchen Move können nur ganz wenige Sportler außer ihm. Die Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen waren aus dem Häuschen, auch wenn Ihr Lokalmatador Marsili sich mit der Bronzemedaille zufriedengeben musste.

Bei den Damen gab es im Finale einen heftigen Sturz von Gabriela Vargas (ECU), der zu einer minutenlangen Unterbrechung führte. Nutznießer waren die Kolumbianerin Kollin Castro und Marie Dupuy aus Frankreich.

Zuvor hatte es bei den vielen Vorläufen über 500m (Junioren) und 1.000m (Senioren) sehr viele Fehlstarts gegeben. Vor allem die Skaterinnen und Skater aus Südamerika schienen mit dem Regelwerk nicht ganz vertraut zu sein. Höhepunkt war die Disqualifikation des Kolumbianers Mateo Vivas (COL) im Halbfinale des 500m Laufs.

Einen tollen 500m Vorlauf absolvierte der Deutsche Maurice Marosi. Mit der sechstbesten Zeit konnte er sich fürs Viertelfinale qualifizieren. Doch dort war nach hartem Kampf leider Schluss für den jungen Deutschen Fahrer.

Vor den 500m und 1.000m Finals standen noch die Punkte-Ausscheidungsrennen der Senioren auf dem Programm. Mit dabei Larissa Gaiser, die nach dem Sturz bei den 1000m kaum Zeit hatte, sich auf den Lauf vorzubereiten. Von Anfang an war es sehr schwierig für sie und Ihre Helferin Angelina Otto aus Gera, nach vorne zu kommen. In der Mitte des Rennens gelang es ihr mal durch einen tollen Antritt innen, doch die beiden Fahrerinnen aus Kolumbien und Equador waren zu weit vor Ihr, um noch in den Punktesprint einzugreifen. Somit ging sie auf die letzten Punkte und konnte den Schlusssprint und den Punktesprint davor für sich entscheiden. Mit fünf Punkten wurde sie tollen Gesamtfünfte und zweitbeste Europäerin. Unschlagbar an diesem Tag war wieder das kolumbianische Duo Fabriana Arias und Johana Viveros.

Bei den Herren gab es von Anfang an einen interessanten Zweikampf zwischen Bart Swings (BEL) und Juna Mantilla (COL). Beide waren dem Feld enteilt und holten Punkt für Punkt und es sah danach aus, dass beide den Titel unter sich ausmachen würden. Doch Mitte des Rennens holte das Feld die beiden ein und es begann die Aufholjagd für Martin Ferrie (FRA) und Livio Wenger (SUI). Ferrie holte sich am Ende die letzten 3 Punkte und verwies den etwas ungläubig reinschauenden Bart Swings auf Platz 3. Er konnte am Ende nicht mehr zulegen, um den taktisch überragend fahrenden Kolumbianer Mantilla zu schlagen. Pechvogel des Abends war der Schweizer Livio Wenger, der sich trotz 12 Punkten und eines sehr starken Rennens mit Platz 4 begnügen musste.