WM in Italien – Spitzenleistungen bei Gluthitze

Trotz der großen Hitze und diverser anderer Randbedingungen (siehe extra Bericht) lieferten die Athletinnen und Athleten überragende Leistungen ab. Die 200m Finals waren schon hart umkämpft aber den Höhepunkt stellten die Langstreckenrennen am Abend dar.

Dabei ging es richtig zur Sache und der Betrachter hatte das Gefühl, dass manche Athletinnen und Athleten überhart und teilweise mit hochriskanten Manövern operierten. Zwei Massenstürze bei den männlichen Junioren und den Aktiven Damen waren dann auch das Ergebnis dieser Fahrweise. Beeindruckend war die furiose Aufholjagd der Kolumbianerinnen bei den Aktiven Damen, die beide stürzten und wieder in die Spitze fuhren. Am Ende ging der Sieg sogar an die überragende Kolumbianerinnen Gabriela Rueda. Allerdings muss man hier das sportliche Handeln der nicht gestürzten Skaterinnen und Skater hervorheben, die das Tempo im Feld reduzierten und auf die gestürzten Skaterinnen im Feld gewartet haben. Fairplay auf höchsten Niveau.

Das große Finale stellte dann das Rennen der Aktiven Herren da. Nicht nur, weil im Gegensatz zur EM in Frankreich mit Bart Swings aus Belgien der Topfavorit am Start war. Er hatte letztes Jahr der internationalen Konkurrenz das Fürchten gelehrt und gefühlt jede Meisterschaft gewonnen hatte. Dazu kamen noch weitere Top-Athleten aus Kolumbien, Frankreich, Italien. Natürlich waren vor und während dem Rennen alle Augen auf Bart Swings und seinem „kleinen Bruder“ Jason Suttels gerichtet. Auch wenn dies biologisch nicht ganz richtig ist, merkt man beiden an, dass sie toll harmonieren und zusammen ein starkes Team sind.

Bereits am Anfang versuchten die Franzosen Martin Ferrie und Timothy Loubineaud mit harten Attacken auf die beiden, ihnen das Leben an der Spitze des Feldes so schwer wie möglich zu machen. Dahinter in Lauerstellung die Kolumbianer Juan Mantilla und Andres Gomez und dem Schweizer Livio Wenger, der total entfesselt ohne Teamunterstützen die Spitzengruppe immer wieder durcheinanderbrachte. Auch die anderen Nationen versuchten Ihr Bestes und so entstand ein spannendes und schnelles Rennen mit vielen Führungswechseln. Für die Zuschauer natürlich toll anzusehen. Am Ende gab es das große Finale zwischen Bart Swings und Juan Mantilla, dass der Kolumbianer am Ende für sich entscheiden konnte. Dritter wurde Martin Ferrie aus Frankreich. Livio Wenger wurde (Schweiz) wurde Fünfter.

Doch an einen Umstand mussten sich die Zuschauer schweren Herzens wieder gewöhnen. Fast alle Titel gingen bisher nach Kolumbien, die auch dieses Jahr wieder das beste Team stellen.

Für die Deutschen Skaterinnen und Skater gab es am ersten Tag leider keine Medaillen. Simon Albrecht (200m) wurde Fünfter, Larissa Gaiser (10.000m Elimination) wurde tolle Siebte und Ron Pucklitzsch (200m) wurde Neunter.